Nachdem wir dieses Jahr ziemlich Pech mit unserer Urlaubszeit hatten, mochten wir noch mal ein paar Tage mit unserer Luisa wegfahren. Vor ein paar Wochen war Iris bei ihren Eltern zu Besuch und sie machten einen Ausflug an mehrere Seen, die durch den Braunkohleabbau entstanden und jetzt als Naherholungsgebiet dienen. Sie fand es sehr schön dort, und so beschlossen wir, eine Woche ins Leipziger Neuseenland zu fahren.

Unsere erste Station war allerdings der agra-Park im Südwesten von Leipzig. Dort standen wir auf dem Reisemobilhafen Leipzig Parc Fermé (seit Oktober 2017 geschlossen). Wir kamen so gegen 16:30 Uhr an und es wurde bereits dunkel. Während ich uns an Strom anschloss und Kaffee kochte, ging Iris mit den Hunden noch eine kleine Runde. Nach dem Abendessen machten wir es uns im WoMo gemütlich und ließen den Tag ausklingen.

Stellplatz Leipzig Parc Fermé
Stellplatz Leipzig Parc Fermé

Am nächsten Morgen nach dem Frühstück machten wir uns auf und erkundeten das weitläufige Gelände des agra-Parks. An einer Wiese vorbei, auf der sich schon andere Hundebesitzer mit ihren Vierbeinern tummelten, kamen wir an den kleinen Parkteich, über eine Brücke gelangten wir in den westlichen Herfurth’schen Park. Dort befindet sich das weiße Haus, welches Paul Herfurth Ende des 19. Jahrhunderts erbauen ließ, und heute als Standesamt der Stadt Markkleeberg dient. Nicht weit entfernt vom weißen Haus befindet sich das Deutsche Fotomuseum, welches auf mehrere Etagen die Geschichte der Fotografie ausstellt. Wir schlenderten weiter durch den Park und erreichten auch das Zinnfigurenmuseum Torhaus Dölitz, in dem über 1ooooo Zinnfiguren gezeigt werden. Danach ging es erst mal wieder zurück ans Wohnmobil. Gegen Mittag wurde es ziemlich ungemütlich draußen, deshalb verbrachten wir den Nachmittag auch in unserer Luisa. Eigentlich mochte ich gerne ins Fotomuseum, aber ich hatte keine Lust raus zu gehen. Am späteren Nachmittag drehten wir noch eine kleine Runde im südlichen Teil des Parks mit den Hunden.

agra-Park
agra-Park
agra-Park
agra-Park

Unser Video zum Stellplatz Leipzig Parc Fermé.

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Leipziger Neuseenland – Der Zwenkauer See

Am nächsten Morgen ging die Reise weiter. Die Frischwasserversorgung ist leider nur im Beisein der Betreiber des Stellplatzes möglich, also entsorgten wir nur die Chemietoilette und steckten die Stellplatzgebühren in einen Briefumschlag.
Zunächst fuhren wir zu dem nahegelegenen Wildpark (nicht zu verwechseln mit dem Leipziger Zoo), aufgrund des stürmischen Wetters waren wir hier fast alleine. Wir schlenderten durch den Park, beobachteten Eule, Elch, Wildschweine und Co, zwischendurch tranken wir im Russischen Teehaus einen Glühwein und aßen Wiener Würstchen.
Da wir dringend Frischwasser benötigten, machten wir einen kurzen Besuch bei einem Caravan-Händler, der mit Iris verwandt ist. Vollgetankt deckten wir uns in einem Supermarkt noch mit Lebensmitteln ein, bevor wir nach Zwenkau fuhren. Dort rollten wir erst mal ein wenig durch das Neubaugebiet direkt am Zwenkauer See und stellten fest, unser Ding wäre es nicht, hier zu wohnen. Aber das bleibt auch nur den Reichen vorbehalten ;-)
Wir suchten uns einen abgelegenen Parkplatz und stellten unsere Luisa dort ab. Bei immer noch stürmischen Wind gingen wir mit unseren Hunden ans Seeufer und spazierten am Strand entlang. Am Abend trafen wir uns mit Iris’ Eltern im Restaurant Korfu in Zwenkau, einer der wenigen Gaststätten, die montags geöffnet hatten. Zurück an unserem Parkplatz machten wir es uns im WoMo gemütlich.

Zwenkauer See
Zwenkauer See

Nach einer ruhigen Nacht wurden wir durch die Sonne geweckt, der komplette Gegensatz zum gestrigen Tag. Es war zwar kalt, aber trocken und blauer Himmel. Nach dem Frühstück starteten wir mit den Hunden eine Wanderung. Die asphaltierte Straße war für Autos nicht zugänglich und so konnten wir ganz entspannt entlang laufen. Am Aussichtspunkt Eythra genossen wir die Aussicht über den See, ehe wir kurze Zeit später auf einen Gedenkstein zur Erinnerung an Eythra treffen. Das Dorf wurde von 1983 bis 1987 durch den Tagebau Zwenkau überbaggert. Wir schlenderten weiter durch die Lindenallee, am Ende der Allee befinden sich Grenzsteine der ehemaligen sächsisch-preußischen Grenze. Nach kurzer Fotopause wollten wir weiter, aber der Wegverlauf wurde zunehmend schlammig, so beschlossen wir, wieder umzukehren und den Weg am Ufer des Zwenkauer Sees zurückzugehen.

Leipziger Neuseenland – Der Störmthaler See

Nachdem wir von unserer kleinen Wanderung wieder zurück am WoMo waren, aßen wir noch was und fuhren weiter an den Störmthaler See. Hier mochten wir uns zumindest mal den Wohnmobilstellplatz im Ferienresort LAGOVIDA ansehen. Ansehen deshalb, weil in der Promobil-App was von Saison März bis Oktober steht, und wir ja schon Ende November haben. Wir fragten an der Rezeption des Hotels, ob der Platz offen hat, und es wurde bejaht. Also checkten wir ein und bestellten für den nächsten Morgen gleich Frühstücksbrötchen. Ganz billig ist der Platz nicht, die Preise beginnen bei 16 €. Wir zahlten 22 € inkl. Allem. Wir fuhren unseren zugewiesenen Stellplatz an und erkundeten zunächst mal das Sanitärgbäude. Es ist modern und komplett ausgestattet und hat schon fast Campingplatzcharakter. Danach genossen wir erst mal bei einem Kaffee die Aussicht auf den See.

Blick vom WoMo auf den Störmthaler See
Blick vom WoMo auf den Störmthaler See

So langsam wurde es Zeit, mit den Hunden noch mal eine Nachmittagsrunde zu drehen. Westlich des Stellplatzes ragt die kleine Halbinsel Gruna in den See und so umrundeten wir diese. Nebenbei suchten wir noch einen Cache und machten direkt ein paar Fotos.

Der Mittwoch startete bewölkt, aber es war trocken. So stand unserer Strandwanderung nichts im Wege. Zunächst umrundeten wir die Grunaer Bucht, bevor wir in Richtung Störmthal am Strand entlang konnten. Unsere Hunde tobten und hatten ihren Spaß :-) Immer wieder stößt man auf Tafeln des Geopfades, der sich vom Markkleeberger See bis zum Störmthaler See erstreckt. Auf dem Rückweg sammelten wir noch einen Cache ein und zurück am WoMo träumten unsere Hunde weiter vom Spielen im Sand. Abends bekamen wir nochmal Besuch, Iris’ Eltern standen vor der Tür. Wir machten Raclette und plauderten ein bisschen, so verging die Zeit im Nu.

Hier noch unser Video zum Stellplatz LAGOVIDA:

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Leipziger Neuseenland – Der Hainer See

Bevor es für uns am Donnerstag weiter zum Hainer See ging, drehten wir natürlich noch eine kleine Runde mit unseren Hunden. Wir begaben uns noch mal auf die Halbinsel Gruna und schlenderten am Seeufer zurück.

Nach der Gassirunde packten wir unsere Sachen zusammen und gaben den Schranken- und Sanitärgebäudeschlüssel an der Rezeption ab.
Gestern recherchierten wir schon, wo wir evtl. am Hainer See übernachten können, denn einen offiziellen Stellplatz gibt es dort nicht. Der neu angelegte Campingplatz am Hainer See hat über den Winter geschlossen und ist in dieser Zeit nur für Dauercamper zugänglich. Zunächst fuhren wir nach Kahnsdorf, wie schon in Zwenkau standen hier Ferienhäuser dicht gedrängt beinander, man bekommt den Eindruck, es darf kein Zentimeter verschenkt werden. Ein Bild, welches uns persönlich so überhaupt nicht gefällt. Schließlich fanden wir am Nordufer des Sees, an dem auch der Campingplatz liegt, ein schönes Übernachtungsplätzchen. Mit unseren Hunden erkundeten wir die nähere Umgebung und durften auch noch einen herrlichen Sonnenuntergang erleben.

Es war wunderbar, mitten in der Einsamkeit der Natur aufzuwachen und mit den Hunden rauszugehen. Keine Menschenseele weit und breit. Nach der ersten Minirunde mit den Hunden frühstückten wir und wollten anschließend am Strand entlang laufen. Doch es blieb beim Wollen, denn nachdem wir aufgeräumt hatten, fuhren ein paar Jäger vor, die sich zur Jagd trafen. Das war es dann mit unserem Strandspaziergang. Also machten wir das WoMo startklar und fuhren auf einen nahegelegenen Parkplatz.
Vom Parkplatz aus gingen wir also eine Runde mit den Hunden. Zunächst schauten wir uns den Campingplatz mal aus der Nähe an, viel sah man aber nicht. Also gingen wir in die andere Richtung. Wir kamen wieder an einen Gedenkstein, welcher an die überbaggerten Orte des Tagebaus Witznitz erinnert. Auch hier sammelten wir einen Cache ein und machten uns dann auf den Rückweg zum Parkplatz. Dort plauderten wir mit einem Bauarbeiter und erfuhren so, dass hier am Hainer See noch mehr geplant ist.

Wenn wir schon in der Gegend waren, besuchten wir noch Oma Hilda im Pflegeheim. Vorher wurden noch ein paar Blumen besorgt. Oma hat sich sehr gefreut und kam sogar noch ein paar Meter mit nach draußen.

Talsperre Kelbra

Für uns ging es weiter. Wir fuhren an den Markkleeberger See. Dort hätten wir zwar auf einem Parkplatz stehen können, der aber viel zu teuer war :-( Nun gut, fahren wir eben an den Cospudener See, aber auch hier war kein schöner Platz zu finden. Also beschlossen wir, dass wir schon ein wenig Richtung Heimat fahren. Auf der A38 rollten wir gen Westen. Im Harz angekommen bildete sich dichter Nebel. Der Wohnmobilstellplatz am Seecamping Kelbra befindet sich auf dem vorgelagerten Parkplatz. Schön ist anders, aber für eine Übernachtung ist er allemal geeignet. Die sanitären Anlagen auf dem Campingplatz dürfen genutzt werden. Wir meldeten uns in der Rezeption des Campingplatzes an, die Betreiber sind übrigens sehr freundlich und hilfsbereit.
Nach einem Kaffee gingen wir mit den Hunden an den See, dieser wurde bereits abgelassen und über dem See bildeten sich Nebelschwaden. Die Hunde tobten und hatten Spaß, danach schlenderten wir noch über den Platz und beschlossen, direkt in der Gaststätte zu essen. Wir unterhielten uns mit der Wirtin, und so erfuhren wir, dass die in die Jahre gekommenen Sanitäranlagen renoviert werden sollen.

Über Nacht hatte es etwas geschneit, wir frühstückten und machten noch einen kleinen Spaziergang mit unseren Hunden. Im Anschluß wurde alles sicher verstaut und wir fuhren nach Hause.

Morgenspaziergang
Morgenspaziergang

Fazit:

Das Leipziger Neuseenland ist definitiv eine Reise wert. Und wir waren auch in der für uns besten Jahreszeit (November) unterwegs. An allen Seen war es fast menschenleer, nur vereinzelt kreuzten Spaziergänger oder Radfahrer den Weg. Dadurch hatten die Hunde auch sehr viele Freiheiten und mussten nicht ständig an der Leine sein. Im Sommer wäre es nichts für uns, denn dann nutzt jeder das neue Naherholungsgebiet.
Offizielle Wohnmobilstellplätze gibt es so gut wie nicht. Der einzige Platz ist am Ferienresort LAGOVIDA, auf dem aber auch Gespanne erlaubt sind. Die Preise sind entsprechend hoch, da der Platz wie ein Campingplatz ausgestattet ist. Im Leipziger Neuseenland setzt  man hauptsächlich auf Campingplätze, was wir persönlich etwas schade finden.
Nichtsdestotrotz haben wir eine schöne, erholsame Woche im Leipziger Neuseenland verbracht. Wir waren nicht das letzte Mal dort.

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