Am letzten schönen Oktoberwochenende 2018 zog es uns, die Hunde und unser kleines Wohnmobil wieder in die Welt hinaus, um noch ein paar Herbstsonnenstrahlen zu genießen.

Frei nach dem Motto „in der Rhön, da ist es schön“, fuhren wir in Richtung Thüringen, auf den Wohnmobilstellplatz Hohe Geba. Dorthin hatten wir vor 5 Jahren eine Wanderung gemacht, doch dieses Mal wollten wir das ganze Wochenende dort verbringen.

Mit dem Wohnmobil auf die Hohe Geba

Nachdem das Notwendige eingepackt, die Hunde alle angeschnallt und wir auch auf unseren Plätzen saßen, fuhren wir erst noch einen Supermarkt an, um ein paar Schlemmereien einzukaufen. Ein Wochenendausflug ohne lecker Essen ist nur halb so schön. Als das auch erledigt war, ging es die knapp 70km über die A71 in Richtung Rhön.

Infos zum Wohnmobilstellplatz auf der Hohen Geba

Die Zufahrtsstraße zum Stellplatz war etwas holprig und nichts für Gemüter, welche Angst um ihr Auto oder Wohnmobil haben. Langsam und vorsichtig umrundeten wir die tiefen Schlaglöcher, auf einer schmalen Straße, welche durch Wiesen und Weiden führt. Oben angekommen, erwarteten uns 3 markierte Plätze für Wohnmobile. Nach einigen Hin und Her, damit wir den Platz bekamen, der am ebensten war, standen wir richtig und unser Kastenwagen blickte in eine tolle Aussicht. Leider war diese noch von einigen Dunstschleiern verdeckt, doch es ging eh schon auf Abend zu und wir hofften auf den nächsten Tag.

Die Anmeldung erfolgte im Bergstübchen und kostete 6 Euro pro Nacht. Persönlich fanden wir das etwas übertrieben, für krumme Stellplätze ohne Ver- und Entsorgung, ohne die Möglichkeit Müll zu entsorgen und ungepflegte Unkrautflächen. Strom gab es, für 3 Euro pauschal, was wir aber dank Solaranlage nicht nutzten. Aber egal, nun waren wir schon mal hier.

Kurze Erkundungstour auf der Hohen Geba

Bevor die Sonne endgültig hinter den westlichen Bergen verschwand, schnappten wir uns die drei Fellnasen und liefen noch eine kleine Runde. Direkt neben dem Platz gibt es den kleinen Rhönkulturgarten mit Planetenweg. Diesen schauten wir uns an, sahen Reste des kalten Krieges, als hier noch die Sowjetunion eine Abhöreinrichtung unterhielt, kletterten auf kleine Hügel, um von dort noch eine bessere Aussicht zu haben.

So langsam wurde es frisch, die Hunde erinnerten uns daran, dass jetzt eigentlich Fressenszeit ist und wir gingen zurück ins Wohnmobil, wo wir bald die Heizung starteten und bei gemütlichen 23 Grad einen ruhigen Abend verbrachten.

Wanderung auf dem Rhön-Rundweg 2

Der Samstag startete mit blauem Himmel und die Sonne bemühte sich auch hinter den Bergen hervor. Bestes Wanderwetter, dachten wir uns. Nicht zu kalt und nicht zu warm.

Nach Kaffee und Frühstück, mit gepacktem Rucksack und 3 aufgeregten Hunden standen wir an der Infotafel, welche uns zwei Rhönrundwege anpries. Ohne Diskussion entschieden wir uns für die Nummer zwei mit 8km. Vorbei am Bergstübchen liefen wir den Schildern mit der blauen 2 hinterher. Auf sanft geschwungenen Wiesenwegen hatten wir heute eine fast glasklare Aussicht ringsum. In der Ferne waren die Bergketten der Rhön deutlich zu erkennen und wir erfreuten uns an dem herrlichen Ausblick.

Aussicht auf dem Rhön-Rundweg 2 der Hohen Geba
Aussicht auf dem Rhön-Rundweg 2 der Hohen Geba

Die herbstlichen Sonnenstrahlen begleiteten uns durch grüne Wiesen und bunte Wälder. Die Hunde fanden die Wegesränder spannender und sprangen durchs raschelnde Laub. Nach drei Kilometern stießen wir auf den kleinen Rastplatz an der Wilhelmsruh mit schönem Fernblick auf ein buntes Gemälde von Bäumen und Sträuchern. Hier ließen wir uns nieder und machten Pause. Wasser für die Hunde und Wasser für die Frauchen reichte, um die Farbexplosion der Laubwälder vom Berg gegenüber zu bestaunen. Es ist schwer, diese Intensität auf Fotos festzuhalten, aber versucht haben wir es.

Weiter ging es, mal bergab, mal bergauf. Über schmale Pfade, breite Waldwege und schließlich kamen wir am Ort Geba an. Da wir offensichtlich eine Markierung verpasst haben, bzw. gab es an einer Abbiegung wohl keine, mussten wir ein kleines Stück Straße laufen. Zum Glück ohne Verkehr und so kamen wir unbeschadet im Ort an.

Das Dorf Geba selber ist nicht wirklich nennenswert. Eben ein verschlafenes Nest mit Häuschen und deren bewachenden Hunden. Schnell hatten wir es durchquert und fanden uns auf einem sonnigen Wiesenpfad wieder.

Leicht bergauf ging es wieder zurück in Richtung Hohe Geba. Der dort stehende Funkmast ist schon von weitem sichtbar und auf Wandermarkierungen ist man nicht mehr angewiesen. Jedoch kam noch eine nette Bank, an der wir uns vom bergaufwandern nochmal ausruhten, den leichten Wind genossen und die Augen in die Ferne schweifen ließen.

Einkehr im Bergstübchen

Zurück am Platz beschlossen wir ins Bergstübchen einzukehren. Auch wenn die Runde nicht die versprochenen 8km lang war, sondern nach unseren Aufzeichnungen nur knapp 6km, verspürten wir Appetit und Durst.

Unsere 11 jährige Prinzessin Shiva brachten wir zuerst ins Wohnmobil zurück. Die alte Dame ist nicht begeistert von Biergartenbesuchen und wir tun ihr keinen Gefallen, sie unbedingt mitzuschleppen. Unsere Buben sind da eher hell auf begeistert, mit uns zum Essen zu gehen.

Bergstübchen auf der Hohen Geba
Bergstübchen auf der Hohen Geba mit Biergarten

Im Bergstübchen ist Selbstbedienung angesagt. In den Innenräumen ist nettes Buffet aufgebaut, an dem man sich mit Kaffee, Tee, Brot, Wurst, Schmalz und noch vielen anderen Delikatessen eindecken kann. Uns war jedoch eher nach warmen Essen und so bestellten wir uns an der Theke eine Soljanka und einmal Gulasch mit Klos. Wir liesen uns draußen an Holzgarnituren nieder, um zu Essen. Man konnte ahnen, dass es wohl das letzte Mal in diesem Jahr sein wird, dass man draußen in der Sonne zu Mittag essen kann. Umso mehr genossen wir es.

Nach wandern und gutem Essen verspüren viele den Wunsch nach einem kleinen Schläfchen. Genauso erging es uns auch und wir kuschelten uns mit den Hunden in die Betten.

Kleine Hunderunde über Wiesen

Abends, kurz bevor die Sonne sich wieder verabschieden wollte, machten wir noch eine Runde über die angrenzenden Wiesen. Da es ja seit Wochen keinen nennenswerten Regen gegeben hatte, lies es sich gut über die von Schafen abgegrasten Weiden laufen. Eine Runde, am Waldrand entlang, den Funkturm immer im Blick. Wer seine Hunde freilaufen lassen kann, wird es doppelt genießen.

Wanderung auf dem Rhön-Rundweg 1

Der Sonntag empfing uns etwas diesig. Dennoch starteten wir ausgeschlafen und nach Frühstück und Kaffee zur Runde 1, welche wir am Tag zuvor ignorierten.

Erst ging es in die gleiche Richtung wie die Tour vom Samstag, doch dann bog unser Weg nach links in den Wald hinein. Frische Herbstluft begleitete uns auf guten Forststraßen und schönen Waldwegen. Bergab und bergauf führte die Runde durch die Wälder. Leider gab es dadurch auch keine schönen Aussichten oder irgendwelche Sehenswürdigkeiten. Das war für uns schon fast langweilig, doch die Hunde hatten ihren Spaß, markierten die Wegränder und schnüffelten im Laub nach interessanten Duftnoten.

Trotz allem kamen wir zufrieden zurück am Stellplatz an, wo wir leider bald unsere Sachen zusammen packten und die Heimreise antreten mussten.

Fazit unserer Wochenendtour auf der Hohen Geba

Wie eingangs schon erwähnt, empfanden wir den Stellplatz zu teuer, für das was er bietet. Die Aussicht ist aber grandios und die Sterngucker und Astrofotografen kommen bei klarem Nachthimmel aufgrund der geringen Lichtverschmutzung voll auf ihre Kosten.

Für Wanderer und Mountainbiker ist der Gebaberg ein Paradies. Wir haben uns zwar “nur” für die beiden Rhön-Rundwege entschieden, der Premiumweg Extratour Hohe Geba findet hier aber auch seinen Anfang. Mit einer Länge von etwa 16 km und über 600 Höhenmeter verlangt er aber doch einiges an Kondition.

Alles in Allem hat es uns auf der Hohen Geba sehr gut gefallen, und auch für einen Tagesausflug bietet sie sich an.

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