Start in den Urlaub
Der Wecker klingelte heute recht früh, denn heute ist es endlich so weit. Es kann losgehen, in den wohlverdienten Herbsturlaub. Die meisten Sachen wurden bereits gestern im Wohnmobil verstaut, so dass wir uns jetzt erst mal in Ruhe einen Kaffee genehmigen können. Danach wurden die restlichen Sachen gepackt, die Hunde im Wobby gesichert und von den Nachbarn haben wir uns auch noch verabschiedet.
Um 10 Uhr beginnt die Fahrt Richtung Süden. Das genaue Ziel wurde erst gestern Abend beschlossen, es sollte der Reschensee sein. Flott ging es auf der A7 voran bis Füssen, danach auf der Fernpassstraße bildete sich ein Stau. Da aber gerade mal Urlaubsbeginn war, störte es nicht weiter und ich konnte auch ein wenig die tolle Aussicht in die umliegende Berglandschaft genießen. Irgendwann löste sich die Blechlawine langsam auf, und die Fahrt ging etwas flüssiger weiter. Bald erreichten wir den Reschenpass und unser heutiges Tagesziel, den Campingplatz Thöni, in St. Valentin auf der Haide.
Gefahrene Kilometer: 478 km
Auf nach Graun
Mit Ausschlafen war es nichts, denn schon am frühen Morgen zog es viele schon wieder über den Reschenpass, der Campingplatz liegt nämlich in einer Parallelstraße direkt an der Vinschgauer Straße, und der Verkehrslärm nahm schon um 6 Uhr erheblich zu.
Also frühstückten wir erst mal gemütlich und überlegten, was wir heute so unternehmen. Gegen 10.30 Uhr starteten wir dann, wir wollten zur Grauner Alm. Schon nach den ersten paar hundert Metern war ich ziemlich genervt von den Touristenströmen, aber so ist das nun mal. Einen Abzweig zur Alm haben wir nicht wirklich gefunden und so schlenderten wir am Seeufer des Reschensees entlang bis wir schließlich am berühmten Kirchturm waren. Auch wir machten dort die „Pflichtfotos“ und gingen auf dem selben Weg wieder zurück. Nun sahen wir auch einen Wegweiser, der zur Grauner Alm führt, jedoch war es jetzt schon zu spät, um ihr noch einen Besuch abzustatten. Zurück am Wohnmobil, saßen wir noch ein wenig draußen und genossen die letzten Sonnenstrahlen.
Hoch hinaus auf den Elfer
Heute standen wir auch ohne den Verkehrslärm schon beizeiten auf, denn unser Ziel war der Elfer (2926m). Nach dem Frühstück gingen wir direkt los und standen um kurz nach 9 Uhr an der Kabinenumlaufbahn in St. Valentin auf der Haide. Berg- und Talfahrt pro Person 10 Euro (Stand: September 2013), Hunde fahren kostenlos. Für Cosmo war es das reinste Abenteuer, alles von oben zu beobachten. Er hatte richtig Spaß.
Von der Haideralm ging es zunächst gemächlich bergan. Der Weg ging über in einen Pfad und später dann steil bergauf in einen Steig. Immer wieder hatte man herrliche Ausblicke auf die umliegenden Gebirgszüge. Auf dem Grat war dann allerdings für uns Schluß, denn die letzten 180 Höhenmeter waren mit drei Hunden einfach zu ausgesetzt und damit zu gefährlich für uns. Nichtsdestotrotz hatten wir eine schöne Aussicht. Nach einer ausgiebigen Pause machten wir uns wieder an den Abstieg. Auf der Haideralm gönnten wir uns dann ein Bier und eine Kleinigkeit zu Essen. Danach ging es mit der Bahn wieder nach unten.
Auch heute saßen wir bei herrlichem Sonnenschein noch vor unserem Wohnmobil und ließen den Tag ausklingen.
Ins wärmere Levico
Iris hatte keine Lust mehr auf die morgendlichen frischen Temperaturen von 5°C und so zog es uns heute weiter an den Lago di Levico.
Wir fuhren über Meran vorbei an endlosen Apfelplantagen. Da gerade Erntezeit ist, wurden die Straßen natürlich durch die Traktoren blockiert. Weiter geht es vorbei an Bozen, bei Trento halten wir uns links Richtung Levico Terme. Wir beziehen Quartier auf dem Campingplatz Lago di Levico. Zu unserer Zeit wurde die ACSI CampingCard akzeptiert und so zahlten wir für sechs Tage nur 96 Euro.
Gefahrene Kilometer: 186 km
Am nächsten Tag nahmen wir uns die Seerunde vor. Vom Campingplatz ging es los zunächst auf der Straße Richtung Tenna, dort konnte man allerdings hinter der Leitplanke bleiben. Nach ein paar Metern bog der Weg dann rechts ab hinunter zum See. Über verwurzelte Pfade ging es voran. Bald erreichten wir eine schöne Stelle, an der die Hunde bzw. Cosmo auch mal baden konnten. Während Cosmo schwimmt konnten wir den Blick Richtung Levico genießen. Später wurde der Weg dann etwas breiter und man musste nicht mehr so genau darauf achten, wo man hintritt. Wieder in Levico angekommen gönnten wir uns in einer angrenzenden Taverne einen Cappuccino und danach noch eine Pizza. Durch einen schön angelegten Park führt der Weg weiter direkt am See entlang.
Am Nachmittag war dann Ausspannen angesagt, die Temperaturen von 25°C sagten Iris sehr zu. Man konnte draußen in Shorts und Sandalen sitzen, ein Buch dabei lesen oder einfach nur die Füße hochlegen.
Für Donnerstag hatte ich mir die Tour zum Forte di Tenna ausgesucht, eine österreichische-ungarische Festung, die zur Überwachung des Valsugana diente. Wie schon am Vortag starteten wir direkt vom Campingplatz, jedoch nicht rechts runter zum See, sondern wir überquerten die Straße und ein steiler steiniger Waldweg führte uns hinauf zur Kapelle St. Valentino. Von dort hat man einen herrlichen Ausblick nach Caldonazzo und dem gleichnamigen See. Nach kurzer Pause marschierten wir weiter und kamen auch schon bald am Forte di Tenna an. Dort machten wir noch ein paar Fotos, genossen den Ausblick auf den Levicosee, bevor es weiter in das Örtchen Tenna ging. Der Weg führte uns durch die engen Gässchen von Tenna, welche schon einen italienischen Flair versprühten, bevor wir wieder in den kühlen Wald abtauchten. Über schmale Pfade stiegen wir ab, bis wir wieder an die schöne Hundebadestelle kamen, an der wir gestern schon waren. Von hier war es nicht mehr weit, bis wir wieder auf unserem Stellplatz waren.
Hier machten wir es uns wieder gemütlich und genossen den Spätsommer in vollen Zügen. Wie schon fast jeden Abend ging es dann natürlich noch mal an den schönen Hundestrand zum Toben mit anderen Hunden.
Am Freitag wanderten wir zur nächsten Festungsanlage, dem Forte colle delle benne. Bis man einsame Wege erreichte, marschierten wir ca. 3 km durch Levico Terme. Danach wurde es aber recht still und über Schotterwege ging es bergauf. Vorbei an Weinbergen, kamen wir dann am Fort an, welches allerdings wegen Renovierungsarbeiten nicht betreten werden konnte. Über schöne Waldwege stiegen wir dann wieder ab, bis wir uns wieder am Park in Levico einfanden.
Es war noch recht früh am Nachmittag und Iris konnte endlich am Strand des Campingplatzes ein Bad im Levicosee nehmen. Mit ca. 20°C war das Wasser doch recht frisch und die Abkühlung war nach wenigen Minuten beendet.
Am Abend besuchten wir das Restaurant auf dem CP und aßen dort Pizza. Bei einem Bier ließen wir den Tag ausklingen.
Eigentlich wollten wir jetzt weiterfahren, aber wir erfuhren durch Plakate, dass im Park eine Hundeshow stattfindet, diese mochten wir uns jetzt auch noch ansehen. Also blieben wir noch einen Tag länger.
Ein Wanderziel direkt vom Camping aus haben wir nicht mehr gefunden, also liefen wir einfach mal so drauf los. Die Runde wurde nicht sehr lang, da die Wege nicht wirklich schön waren. Zurück am Wohnmobil machten wir uns direkt auf den Weg in den Park, um noch was von der Show zu sehen. Verstanden haben wir nichts, denn logischerweise war alles auf italienisch. Als wir vor Ort waren, wurde gerade das Thema Wasserrettung behandelt. Zusammen mit dem Hundeführer schwammen die Hunde zum „Opfer“ und zogen es an Land.
Auch am nächsten Tag haben wir die Weiterfahrt noch mal verschoben, denn weiter nördlich war Regen angesagt. Also blieben wir noch eine weitere Nacht hier. Da uns die Wanderrouten langsamm ausgingen, beschlossen wir, dass wir einfach noch mal eine Runde um den See drehen.
Am Nachmittag fing es auch hier an zu Regnen und wir hielten uns die meiste Zeit im Wohnmobil auf.
Hier eine Übersicht unserer Wanderungen, die Tracks dazu gibt es auf GPSies.
Wieder in den Norden
Die zweite Urlaubswoche hat begonnen und es wurde Zeit für einen Ortswechsel. Es regnete schon die halbe Nacht, was das zusammenpacken nicht einfacher gestaltete. Nachdem wir uns von unseren netten Mitcampern verabschiedet hatten, fuhren wir also weiter. Über Bozen, Brixen und Bruneck erreichten wir Rasen-Antholz. Dort bezogen wir einen Stellplatz auf dem Camping Corones.
Gefahrene Kilometer: 165 km
Ein neuer Tag, eine neue Wanderung. Direkt vom Camping starteten wir unsere Tour. Geht es zuerst nur langsam bergauf, wurden die Pfade, je länger der Weg, immer steiler. Wir wanderten zur Ruine Neurasen. Zuerst dachten wir, dass wir auch noch zu den Erdpyramiden laufen könnten, was sich aber im Verlauf der Wanderung als nicht mehr machbar herausstellte. Nach dem Abstieg von der Ruine zog sich der Weg ewig auf Asphalt dahin. Zwischendurch konnte man immer wieder „Abkürzungen“ auf schmale Pfade durch den Wald nehmen. Über Neunhäusern führte der Weg unter der historischen Brücke von Rasen hindurch wieder zurück zum CP.
Für den nächsten Tag hat sich Iris die Dolomitenblickrunde ausgesucht. Vom CP gingen wir Richtung Niederrasen und suchten uns dort den Einstieg in die Runde. Es dauerte nicht lange, und wir tauchten ein, in den tiefen dunklen Wald. Nur selten tut sich ein Blick in die Berge auf. Stetig bergauf, mal auf Asphalt, dann auf Schotter oder auf Pfaden erreichten wir dann den höchsten Punkt der Wanderung. Den Mudlerhof ließen wir allerdings links liegen und gingen direkt weiter Richtung Breitwiesenhof. Ab hier hat man jetzt tolle Ausblicke in die Berglandschaft. An einer Tischgruppe machten wir eine kurze Rast, bevor es über Straßen und Pfade wieder zurück nach Niederrasen und von dort zum CP ging.
Hier eine Übersicht unserer Wanderungen, die Tracks dazu gibt es auf GPSies.
Zurück nach Deutschland
Nach den anstrengenden Wanderungen der letzten Tagen entschlossen wir uns, zurück nach Deutschland zu fahren. Ziel waren die Schlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau.
Wir packten alle Sachen zusammen und fuhren über die alte Brennerstraße Richtung Innsbruck und von dort über Reutte nach Füssen. Wir hatten uns den WoMo-Stellplatz am Bannwaldsee ausgesucht, doch dort angekommen, gefiel uns der Platz überhaupt nicht. Es wären noch ein paar Plätze frei gewesen, doch direkt an der vielbefahrenen Straße mochten wir nicht stehen. Also ging unsere Reise weiter nach Lechbruck am See. Wir nahmen auf dem Camping Via Claudia einen Stellplatz mit Seeblick und verbrachten hier noch zwei Nächte.
Gefahrene Kilometer: 240 km
Am nächsten Morgen bemerkten wir gleich, klar, wir sind in Deutschland, es regnete wie aus Eimern und man hatte den Eindruck, es will gar nicht mehr aufhören. Gegen Mittag lockerte es allerdings etwas auf und wir konnten unsere fast schon obligatorische Seerunde machen.
Am Abend besuchten wir das CP-eigene Restaurant und befanden die Küche für gut. Als Dessert genehmigten wir uns ein Stück Zwetschgendatschi.
Vierzehn Tage gehen viel zu schnell vorbei
Leider sind die zwei Wochen Urlaub schon wieder vorbei. Da es aber schon wieder regnet, fällt der Abschied jetzt auch nicht zu schwer. Die Sachen wurden schnell zusammengepackt, an der Rezeption noch schnell abgemeldet und die Fahrt Richtung Heimat konnte beginnen. Gegen 16 Uhr trafen wir Zuhause ein.
Gefahrene Kilometer: 353 km
Gefahrene Kilometer insgesamt: 1422 km
Fazit:
Das war unsere erste Tour, die über 14 Tage ging. Uns hat es super gut gefallen und wir werden Südtirol auf jeden Fall wieder besuchen.
Reiseliteratur
Mit dem Wohnmobil nach Südtirol
Die schönsten Routen durch Südtirol und am Gardasee
So viel Grün wie in Südtirol gibt es wohl sonst nirgendwo. Ich denke, die Gegend ist einfach am Schönsten. Ich freue mich auf den nächsten Urlaub im Hotel Lana in Südtirol. Der Ausblick ist der Hammer, aber das weißt du ja.
Ja, Südtirol ist eine schöne Ecke :-)
Und es ist auch immer recht schnell erreicht.