Wie schon seit einigen Jahren ruft Michael von Erkunde die Welt zur alljährlichen Fotoparade auf. Ich nehme dieses Jahr zum ersten Mal daran teil. Dieses Jahr gibt es keine Kategorien, sondern es sollen einfach 6 Bilder aus dem Reisejahr 2020 gezeigt werden. Dabei müssen es auch nicht die besten sein, sondern einfach Fotos, an die man schöne Erinnerungen hat oder die einem wichtig sind.
Reisejahr 2020 – unsere Lieblingsbilder
Das Jahr 2020 hat es ganz schön in sich. Aufgrund der C-Krise steht die Welt Mitte März auf einmal still. Viele unserer Pläne werden durchkreuzt und wir müssen uns neue Ziele suchen. Es werden neue Reisepläne geschmiedet, doch auch diese müssen wir wieder über den Haufen werfen. Trotz der nicht vorhersehbaren Entwicklungen haben wir im Reisejahr 2020 einige schöne und lohnenswerte Orte bereisen können. Auch waren wir an ein paar für uns eher ungewöhnliche Reiseziele.
Start ins Jahr 2020
Schon seit einigen Jahren verbringen wir den Jahreswechsel in unserem Camper. Dieses Jahr zog es uns nach Mecklenburg-Vorpommern. Dort besuchen wir unter anderem den Bärenwald Müritz. In dem Bärenschutzzentrum kümmert man sich um verwahrloste Bären aus schlechter Haltung. Wir sind gleich bei Parköffnung an der Kasse und haben den Bärenwald fast für uns ganz alleine. Glück haben wir auch, denn wir können gleich vier Bären beobachten.
Nach unserem Winterurlaub ist meist eine etwas längere Pause angesagt. Das Wetter ist erfahrungsgemäß mehr trüb als schön, da verbringen wir die Zeit lieber daheim im warmen Wohnzimmer.
Kurztrip ins Fränkische Seenland
Ende Februar wollen wir dann doch so langsam wieder los. Wir beschließen, ins Fränkische Seenland zu fahren. Das ist so ein typisches Ziel, welches wir nur in den Wintermonaten anfahren, denn im Sommer kann man sich dort vor Menschenmassen kaum noch retten.
So verbringen wir ein paar unbeschwerte und entspannte Tage mit Spaziergängen und Wanderungen am Igelsbachsee und Brombachsee. Für unseren Kurztrip habe ich meine Kamera zuhause gelassen und bin nur mit Smartphone unterwegs. Da wissen wir auch noch nicht, dass es für längere Zeit der letzte Ausflug dieser Art ist.
Lockdown und Ärgernisse
Kaum zurück von unserem Ausflug ins fränkische Seenland überschlagen sich die Ereignisse und 14 Tage später wird der Lockdown beschlossen. Wenn ich daran zurückdenke, bekomme ich jetzt noch schlechte Laune. Wir wohnen direkt am Waldrand, und gehen fast täglich mit unseren Hunden dort in den Wald. Allerdings wird “unser Wald” während der Ausgangsbeschränkungen so stark bevölkert, dass wir uns dort nicht mehr gerne aufhalten. Wir beschränken unsere Waldspaziergänge daher auf ein Minimum.
Wochenende in der Thüringer Rhön
Nach einer gefühlten Ewigkeit werden die Ausgangsbeschränkungen in Bayern Anfang Mai aufgehoben und wir können endlich wieder los. Diese Chance nutzen wir und fahren ins benachbarte Thüringen auf das Gipfelplateau der Hohen Geba in der Rhön. Wie schon in den letzten Wochen haben wir traumhaftes Frühlingswetter und die Aussichten sind fantastisch.
Während des Wochenendes begeben wir uns auf ausgiebige Wanderungen und Exkursionen rund um die Hohe Geba. Wir erfreuen uns an den blühenden Rapsfeldern, bei uns in Franken sind sie schon fast abgeblüht. Am Imbiss versorgen wir uns mit Bratwurst und Kuchen. Es tut uns gut, endlich mal wieder aus den vier Wänden zu kommen.
Urlaub in Sachsen
Eigentlich wollen wir erst Urlaub machen, wenn die Grenzen wieder geöffnet sind. Doch erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt.
Da unser Gino nicht mit anderen Hunden kompatibel ist, geben wir ihn für 4 Wochen in die Hundeschule. Das heißt aber auch, wir müssen unseren Urlaub sofort antreten, da wir danach ja noch zusammen mit ihm die Hundeschule besuchen müssen. Gesagt, getan. Somit sind wir für die nächsten Wochen mit nur einem Hund, unserem Yassou, unterwegs. Das ermöglicht uns auch Ziele, die wir ansonsten eher nicht ansteuern.
Ausflug in die Dresdner Altstadt
Dresden steht schon lange auf unserer Liste “Da wollen wir mal hin” und jetzt ist der Zeitpunkt gekommen. Yassou ist gechillt und mit ihm macht so ein Stadtbesuch auch Spaß. Wir schlendern durch die Dresdner Altstadt, trinken Kaffee mit Blick auf die Frauenkirche und Spaziergänge am Elbufer kommen auch nicht zu kurz.
Das Foto entstand übrigens am Wohnmobilstellplatz Dresden in der Wiesentorstraße, welcher ein idealer Ausgangspunkt für einen Citytrip ist.
Tierpark in Cottbus
Auch wenn uns Dresden sehr gut gefallen hat, so richtig lange halten wir es in der Stadt nicht aus. Für uns geht es deshalb wieder in die Natur. Unter anderem besuchen wir den Tierpark Cottbus. Die Erdmännchen haben es uns besonders angetan. Wir könnten ihnen stundenlang beim Buddeln, Spielen und Ausschau halten zusehen.
Kleine Auszeit in der Südrhön
Nach unserem Urlaub im wilden Osten pausieren wir erst mal ein paar Wochen. Die Ferienzeit beginnt und damit werden auch die Camping- und Stellplätze immer voller. Erst Mitte Juli zieht es uns wieder mal für ein ganzes Wochenende raus. Gerade mal 30 km von daheim entfernt bekommen wir auf dem Naturcamp Thulbatal in der südlichen Rhön schon Urlaubsfeeling.
Die Region ist nicht überlaufen und auf unserer Wanderung auf dem Thulbataler, einer Hochrhöner Extratour, treffen wir gerade mal drei weitere Wanderer. Ansonsten sind wir alleine unterwegs im Biosphärenreservat Rhön und können unsere kleine Auszeit genießen.
Herbstreise durch Tschechien und die Slowakei
Corona ist schuld, dass wir in der Slowakei gelandet sind. Ursprünglich war für den Herbst Montenegro und Albanien geplant. Davon müssen wir uns aber schon frühzeitig im Jahr wieder verabschieden. Wir beschließen deshalb, innerhalb der EU zu verreisen. Schließlich haben wir uns auf Rumänien geeinigt. Doch auch daraus wird nichts. Vier Wochen vor Reisebeginn werden mehrere Regionen Rumäniens zu Risikogebieten erklärt.
Innerhalb Deutschlands wollen wir nicht schon wieder verreisen. Das liegt nicht daran, dass es uns hier nicht gefällt, sondern eher an der Tatsache, dass viele Camping- und Stellplätze einfach überfüllt sind. Und Plätze reservieren ist einfach auch nicht unser Ding, da die Spontanität einfach abhanden kommt.
Ziemlich ruhig ist es dagegen um die Länder Tschechien und der Slowakei. Somit steht unser Entschluss fest. Slowakei, wir kommen.
Der Mummelfall in Harrachov
Tschechien war jetzt nicht das Hauptziel unserer Reise, aber auf der Durchreise in die Slowakei haben wir dann doch den ein oder anderen Zwischenstopp eingelegt.
Harrachov, zu deutsch Harrachsdorf, ist vor allem durch die Skisprungschanzen bekannt. Dort fanden bis 2014 regelmäßig Wettbewerbe im Skifliegen statt. Seitdem verfallen die Schanzen aufgrund finanzieller Engpässe.
Wasser zieht uns irgendwie magisch an. Uns fasziniert daher eher der 10 Meter hohe Mummelfall. Vom Parkplatz aus sind es ungefähr 2 km bis zum Wasserfall.
Sternenklare Nächte in der Slowakei
In der Slowakei legt man noch wert auf ursprüngliches Campen. Luxus sucht man dort meist vergeblich. Es gibt in der Slowakei unheimlich viele Campingplätze, auf denen man ein Lagerfeuer machen kann. Oftmals sogar direkt am eigenen Stellplatz. Holz dafür sammelt man einfach in den umliegenden Wäldern. Was gibt es schöneres, als in einer sternenklaren Nacht am Lagerfeuer zu sitzen?
Das waren unsere schönsten Momente aus dem Reisejahr 2020. Welches Foto gefällt dir am besten?
Fazit zu unserem Reisejahr 2020
Trotz Corona haben wir bisher ein schönes und abwechslungsreiches Reisejahr 2020 hinter uns. Es war und ist nicht immer einfach, ein passendes Ziel zu finden, da sich die Regeln und auch Risikogebiete ständig ändern. Die wenigsten können es sich leisten, nach einem Urlaub noch 14 Tage Quarantäne dranzuhängen. Wir sind dankbar, dass wir trotz der Krise wunderschöne Reisen machen konnten. Die Slowakei hätten wir ohne Corona bestimmt nicht so schnell kennengelernt. Dabei ist es ein fantastisches Reiseziel, welches die meisten gar nicht auf dem Schirm haben.
Bis auf unseren Weihnachtsurlaub sind auch keine weiteren Reisen für dieses Jahr geplant. Wobei wir unseren Winterurlaub auch nicht wirklich planen. Wir entscheiden immer kurzfristig, je nach Wetterlage, wo die Reise hingeht.
Außerdem kommt bestimmt noch das ein oder andere Wochenende, welches wir irgendwo mit unserem Camper verbringen. Da entscheiden wir aber sowieso spontan, wo es hingeht.
Du willst noch mehr Fotos aus Nah und Fern sehen? Dann schau mal bei den anderen Fotoparaden-Teilnehmern vorbei.
Hallo,
wow das Bärenbild ist ja genial. Schon wieder ein Punkt auf der ToDo Liste mehr.
Auch wenn es gerade schwer vorstellbar ist, hoffen wir alle das es nächstes Jahr wieder ein bissen “normaler” wird.
Viele Grüße
Chris
Hallo Chris,
danke für’s Reinschauen.
Der Bärenpark ist auf jeden Fall einen Besuch wert, egal zu welcher Jahreszeit. Wir waren im Winter da, da braucht es schon Glück, um ein paar in Aktion zu sehen.
Und gegen ein wenig mehr Normalität hat denke ich niemand was einzuwenden.
Viele Grüße
Melanie
[…] und Iris zeigen in ihrem Beitrag zur Fotoparade 2020 wundervolle Bilder, die sie auf ihren Wohnmobil-Reisen aufgenommen […]