Es ist Ende Oktober und wir haben noch eine Woche Urlaub. Zeit für eine Wohnmobiltour. Die erste ohne Cosmo. Eigentlich soll es an die Mosel gehen, doch das Wetter sagt, es geht ins Trentino. Zusammen mit Freunden starten wir Freitag Abend und auf der A7 fahren wir Richtung Süden. Wir übernachten auf einem Parkplatz am Weißensee.
Über den Reschenpass zum Kalterer See
Am Morgen lacht die Sonne und wir gehen mit den Hunden am Seeufer entlang. Überhaupt kann man von diesem Wanderparkplatz schöne Touren machen. Nach dem Frühstück fahren wir weiter und über die Fernpassstraße geht es sehr langsam zum Reschenpass. Vorbei am Reschensee, und dem allseits bekannten Kirchturm von Altgraun, gelangen wir über Meran und Bozen an den Kalterer See.
Diese Idee haben nicht nur wir. Auf und um den Platz sind Hunderte Menschen. Mal abgesehen von der schönen Landschaft können wir diesem Fleckchen Erde deshalb nicht viel abgewinnen. Das ist zu voll für uns. Gut, es herrschen angenehm warme Temperaturen, in Deutschland sind Herbstferien, aber dass es so überlaufen ist, haben wir nicht erwartet. Plan B muss her. Wir versuchen es mit dem Stellplatz im nahe gelegenen Neumarkt. Aber auch dieser Platz fällt durch unser Raster.
Es ist zwar schon später Nachmittag, aber wir erinnern uns an den Wohnmobilstellplatz in Smarano, den wir vor ein paar Jahren schon mal angefahren hatten. Wir wissen, was uns erwartet und nehmen deshalb die ca. 1-stündige Fahrt noch auf uns.
Schöne Wanderungen um Smarano
In Smarano angekommen, melden wir uns im angrenzenden Restaurant an. Anschließend gehen wir mit den Hunden noch eine kleine Runde durch den Wald. Wir laufen bis zu einem Aussichtspunkt, den wir schon von unserem vorherigen Besuch hier kennen.
Wanderung zum Bärenkloster San Romedio
Auch der Sonntag hat die Sonne im Gepäck. Beste Voraussetzungen für eine Wanderung. In der Nähe des Stellplatzes führt ein steiniger Weg steil bergab zu den beiden Seen Lago di Coredo und Lago di Tavon. Trittsicherheit und gutes Schuhwerk sind hier mehr als angebracht.
Wir schlendern um die Seen und begeben uns dann auf einen Pfad, der ebenfalls steil bergab durch den Wald führt. Über eine Schotterstraße geht es weiter hinunter zum Kloster San Romedio, einem bekannten Wallfahrtsort im Trentino. Iris und Andrea warten mit den Hunden an einer Bank, während Ralf und ich die steilen Stufen empor steigen zu den sieben Kirchen. Vor dem Klostereingang befindet sich auch noch das Bärengehege. Bär Bruno hält sich aber meistens in seiner Höhle auf und so bekommen wir ihn auch nicht zu Gesicht. Wir gehen die gleiche Strecke wieder zurück und an einem Café am Lago di Tavon gönnen wir uns Cappuccino und Krapfen.
Nach der Stärkung müssen wir wieder hoch zum Wohnmobilstellplatz. Den steinigen Weg wollen wir nicht noch mal gehen, also wählen wir einen Pfad, der durch den Wald nach oben führt. Er ist anfangs sehr angenehm zu gehen, zum Schluß steigt er aber kräftig an. Oben werden wir mit einer grandiosen Panoramaaussicht für die Anstrengung belohnt. Die Steigungen haben wir hinter uns und gemütlich können wir zurück zu unserem Ausgangspunkt.
Abends besuchen wir noch das Restaurant. Wir essen Pizza, die aber mit wenig Belag aufwartet und zudem auch noch ziemlich trocken ist.
Rund um Smarano
Die gestrige Wanderung steckt noch in den Knochen und wir beschließen eine kleinere Runde zu absolvieren. Wir kommen wieder an dem Aussichtspunkt auf die Seen Lago di Coredo und Lago di Tavon vorbei, biegen irgendwann rechts ab und landen an einem schönen Rastplatz. Aussichtsreich geht unsere Tour weiter, bis wir wieder in Smarano landen. Wir schlendern noch durch den Ort. Außer einem kleinen Laden hat er nicht viel zu bieten. Deshalb geht es zurück zum Stellplatz.
Unsere Freunde fahren am Nachmittag weiter, wir bleiben noch eine Nacht. Abends gehen wir auch noch mal ins Restaurant. Dieses Mal bestellen wir eine Calzone. Sie ist saftig und schmeckt sehr gut.
Weitsichten bei Castelfondo
Am Vormittag drehen wir noch eine schöne Runde im angrenzenden Wald. Danach bezahlen wir den Platz und reisen weiter. Die Fahrt dauert nicht lange, denn wir fahren nur bis Castelfondo auf den Wohnmobilstellplatz in Dovena. Außer uns befindet sich nur noch ein weiteres Wohnmobil auf dem Platz mit der fantastischen Aussicht. Die Sonne scheint und lädt dazu ein im Campingstuhl zu entspannen. Am Nachmittag erkunden wir ein wenig die nähere Umgebung. Sobald die Sonne hinter den Bergen verschwindet, wird es sehr schnell kühl. Wir verziehen uns ins Wohnmobil.
Wanderung zum Ristorante Arnica
Nach dem Frühstück starten wir unsere Wanderung zum Ristorante Arnica. Der Weg führt uns rund um den Monte Ori stetig bergauf und auf über 1300 m bildeten sich in der Nacht dünne Eisschichten auf Pfützen. Ein Spaß für unsere Hunde :-) Der Höchste Punkt ist erreicht, an einem Rastplatz essen wir einen Apfel und gehen gemütlich weiter bis zum Ristorante Arnica. Dort trinken wir Kaffee und Cappuccino.
Es ist Mittag und Feiertag, das Restaurant füllt sich langsam. Zeit für uns aufzubrechen. Auf der Zufahrtsstraße geht es steil bergab. Wir entdecken links einen Weg, der nicht auf unserer Karte verzeichnet ist. Spontan entschließen wir uns dort lang zu gehen. Notfalls müssen wir halt wieder zurück, falls er endet. Es ist die richtige Entscheidung, denn auf dem Weg öffnen sich immer wieder herrliche Panoramaaussichten. Wir kommen wieder auf den Ausgangsweg und gehen zurück zum Wohnmobilstellplatz.
Am Nachmittag kocht Iris was Leckeres und ich mache unterdessen noch ein paar Fotos und ein Video vom Platz, welches man auf unserem Youtube-Kanal sehen kann.
Zurück nach Deutschland
Die Wettervorhersage verspricht auch für diese Region die nächsten Tage nicht so gutes Wetter. Wir beschließen, wieder Richtung Heimat zu fahren. Nach dem Frühstück und einer kleinen Hunderunde verlassen wir diesen tollen Stellplatz und fahren über den Gampenpass. Von der Passhöhe sind wunderbare Tageswanderungen möglich, z. B. über den Laugensee auf den Laugen und über die Laugenalm wieder zurück. Wir fahren allerdings weiter, die Wanderung muss bis zum nächsten Besuch warten. Auf der uns gut bekannten Strecke fahren wir weiter nach Norden und an einem der vielen Verkaufsstände an der Straße zum Reschenpass kaufen wir Äpfel und Südtiroler Speck.
Südlich des Reschensees liegt der weniger bekannte Haidersee. Für die Hunde wird es Zeit, dass sie wieder mal bewegt werden. Aber auch uns tut eine kleine Pause gut. So marschieren wir gut eine Stunde um den See, bevor wir weiter ins Allgäu fahren.
Wir entscheiden uns für den Wohnmobilstellplatz in Nesselwang. Bei unserer Ankunft ist es schon dunkel. Ein passender Platz ist schnell gefunden und nach Bezahlung am Automaten machen wir es uns im WoMo gemütlich.
Mit der Alpspitzbahn rauf, zu Fuß hinunter
Am Morgen nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg zur nahe gelegenen Alpspitzbahn. Für 6,90 € pro Erwachsenem fahren wir bis zur Mittelstation. Hunde dürfen gratis mitfahren.
Oben angekommen haben wir eine wunderbare Aussicht auf Nesselwang. Unser erstes Ziel ist die Kronenhütte. Wir trinken nur einen Cappuccino und setzen dann unsere kleine Wanderung über den Wasserfallsteig fort. Der Weg ist sehr schön, keine Frage. Allerdings ist er für Hunde nicht wirklich geeignet. Es geht viel über Gitterroste und auch die Treppen bestehen nur aus Gitterrosten. Ziemlich am Ende des Weges haben unsere Hunde keine Lust mehr, da es an den Pfoten schmerzt. Trotzdem war es eine schöne Wanderung. Bevor die Touristenmassen kommen, sind wir schon wieder weg.
Abschluß am Grüntensee
Da uns der Stellplatz in Nesselwang nicht wirklich gefällt, fahren wir weiter an den Grüntensee. Am Buronpark gibt es mittlerweile einen offiziellen Wohnmobilstellplatz. Als wir vor drei Jahren hier waren, konnte man zwar übernachten, aber jetzt hat er alles was man braucht. Strom und eine Ver- und Entsorgunsstation.
Am Nachmittag schlendern wir mit den Hunden am Ufer des Sees bis zur Staumauer. Von dort finden wir einen Weg, der wieder zurück zum Stellplatz führt.
Abends besuchen wir noch das Restaurant am Grüntensee Camping, welches nur ein paar Meter entfernt ist. Wir kommen mit einem Ehepaar ins Gespräch, welches ebenfalls am Buronpark auf dem Stellplatz steht. Nach dem Essen gehen wir zusammen zurück zum WoMo-Platz.
Eine Woche geht viel zu schnell vorbei
Der nächste Tag beginnt mit Sonnenschein und wir nutzen die Gelegenheit, mit den Hunden noch mal an den See zu gehen. Danach müssen wir leider zusammenräumen, denn die Woche ist schon wieder vorbei. Wir verabschieden uns noch von unseren Stellplatznachbarn und treten die Heimreise an.
Fazit unserer Wohnmobil-Tour ins Trentino
Wir waren schon öfter in Südtirol und auch im Trentino. Diese Woche hat uns aber besonders gut gefallen. Die beiden Stellplätze in Smarano und Castelfondo sind sehr schön und wir können sie wärmstens empfehlen. Beide haben sanitäre Anlagen , welche wir allerdings nicht genutzt haben. Sie haben uns einfach nicht zugesagt. Wir bevorzugen unser eigenes Bad :-)
Unsere Wandertouren haben wir selbst zusammengestellt. Wer lieber ausgearbeitete Touren nachwandert, dem können wir den Rother Wanderführer Bozen* empfehlen. Dort sind viele Wandertouren rund um diese Stellplätze aufgeführt.
Hier gibt es noch einen weiteren Reisebericht unsererseits in diese Region:
Wandern in Südtirol – Herbsturlaub 2013
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